Re: Quinoa nicht bei Darmentzündungen
Erstellt von r.ehlers am Montag 25. Januar 2016
Bild:atlas-body-center.com
Von: … [mailto:…@….net]
Gesendet: Montag, 25. Januar 2016 13:26
An: Rolf Ehlers <re@richtig-essen.net>
Betreff: Re: Essverhalten
Lieber Herr Ehlers,
Danke für Ihren interessanten Beitrag. Ich muss Ihnen leider schreiben, daß mich diese ganzen körperlichen Zusammehänge etwas überfordern.
Ich habe so viel ausprobiert und weiss schon gar nicht mehr, was mir bekommt und was nicht, was richtig und falsch ist. Ich habe manchmal den Eindruck, mein Darm rebelliert schon bei allem, was ich esse. Ich weiss mir bald keinen Rat mehr.
Die Ärzte helfen immer nur mit Tabletten und einseitigen Aussagen, aber ich kann mich nicht ständig nur von Blumenkohl und Brokkoli ernähren und dieser Beitrag, daß die Leber mit … (Amarant und Quinoa) geschädigt werden kann, hat mich jetzt auch sehr verunsichert, so daß ich mich gar nicht traue, dies noch einzunehmen. Ich habe auch festgestellt, daß mir Essenspausen sehr gut tun und diese mein Leiden lindern.
Mir würde sehr helfen, wenn Sie z. B. einen Ernährungsplan vorschlagen würde, wonach man sich richten könnte, das wäre für mich einfacher, wenigstens anfangs, um darauf aufbauen zu können.
Sogar vom Apfel, der ja sehr gesund ist, bekomme ich starke Blähungen und Krämpfe, auch wenn ich ihn schäle und sehr viel kaue. Von Müslis jeglicher Art bekomme ich saures Aufstoßen, obwohl ich sehr gut kaue.
Was essen Sie zum Beispiel zum Frühstück? Sie ernähren sich bestimmt sehr gesund und sehen auf dem Foto sehr agil und junggeblieben aus, Kompliment!!!!
Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir einen einfachen Ernährungsplan in die Hand geben könnten, nachdem ich mich richten könnte und der auf meine Beschwerden aufgestimmt wäre.
Aufgrund meiner Divertikulose traue ich mich gar nicht mehr zum Arzt, weil mir immer eine Operation angedroht wird, wenn ich wieder eine Entzündung habe. Ich weigere mich strikt dagegen, mich deshalb operieren zu lassen.
Es muss doch einen anderen Weg geben, wie ich mir selber helfen kann. Ich hoffe, Sie gehen unterstützend diesen Weg mit mir.
Mit freundlichen Grüßen …
Meine Antwort:
Liebe Frau …,
ich werde Ihnen ganz gewiss keinen Ernährungsplan für jeden Tag mitgeben und mich damit in die Reihe der Ernährungsberater einreihen, die vorgeben zu wissen, wie gut welche Nahrung wem bekommt. Lassen Sie doch erst mal Äpfel und Müsli weg und auch Amaranth und Quinoa (Reis werden Sie doch vertragen,nicht?). Die Hinweise, die ich Ihnen aber geben kann, werden gewiss viel wichtiger sein!
Buschs Lehrer Lämpel wäre gewiss auch ein guter Ernährungsberater gewesen
Schön, dass Sie selbst spüren, dass Essenspausen hilfreich sind. Sie sind indessen die Lösung. Natürlich muss man je nach aktueller Lage darauf achten, dass man nicht gerade das isst,was aktuelle Störungen noch befeuert. Zwei Dinge helfen da:
- Ruhig mal nichts essen, auch wenn ein kleines oder größeres Hungergefühl aufkommt. Mit nur einem Löffel nativer Kost reduzieren Sie allerdings Ihren Hunger(Esskontrollhormon Serotonin), das ist aber nicht Pflicht. Machen Sie sich zur Regel, nicht ständig, aber immer öfter mal längere Zeit nichts zu essen. Ich esse z.B. grundsätzlich kein Frühstück (nur meine native Kost). Manchmal esse ich morgens aber auch gar nichts und trinke nur Tee und Kaffee. Dann esse ich meinen Löffel nativer Kost erst am Mittag. Substanzielle Mengen an Nahrung nehme ich erst ab dem frühen Abend zu mir, dann arbeite ich auch nicht mehr. Vorher kann ich ohnejede Pause viele Stunden lang konzentriert arbeiten.
- Ab dem frühen Abend esse ich, was immer mir gut schmeckt und was ich spüre, dass es mir bekommt. Natürlich achte ich wie jeder vernünftige Mensch darauf, dass ich sowohl genügend Volumen aufnehme, damit mein Verdauungsapparat in Funktion bleibt, und dass ich durch Abwechslung, Frische und schonende Zubereitung die ganze Fülle der wertvollen Nahrungsinhalte mitkriege. Was die Vitalstoffe anbelangt, mache ich mich nicht verrückt, weil ich weiß, dass mein Körper fast alle wichtigen Stoffe für längere Zeiträume speichert.
Haben die Menschen bis zur großen Fresswelle nach dem 2. Weltkrieg nicht ähnlich gegessen und gearbeitet? Es gibt zwar den dummen Spruch, dass man morgens essen soll wie ein Kaiser. Aber der muss ja auch nicht direkt danach hart arbeiten oder lernen. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen! Der eine Löffel nativer Kost nach dem Aufstehen steht dem nicht entgegen, weil er nicht belastet, aber schon eine nennbare Menge wertvollste Vitalstoffe perfekt aufgeschlossen verfügbar macht.
Wer lange Essenspausen einhält und generell eher wenig isst, wird langfristig keine Verdauungsprobleme haben, weder ein Reizdarmsyndrom noch ein Leaky Gut oder eine Divertikulitis.Im Gegensteil, die Gewähr, dass er überhaupt nicht chronisch krank wird, steigt enorm.
Mit freundlichen Grüßen
Rolf Ehlers
Montag 1. Februar 2016 um 11:13
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